Chronik FF Gutendorf

Die komplette Chronik der Feuerwehr Gutendorf wird derzeit geschrieben. Wenn alle Informationen der bisherigen Geschichte zusammengetragen sind, wird es die Chronik in Buch- oder Heftform geben. Diese wird dann zum Erwerb angeboten. Bei Interesse melden Sie sich bitte über das Kontaktformular.

Die Anfänge der Feuerwehr Gutendorf

1881 Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach erließ ein neues Gesetz zum Feuerlöschwesen in seinem Land. Nach §1verpflichtete er jede Gemeinde des Großherzogtums „eine gehörig ausgerüstete und ausgebildete Feuerwehr sowie tüchtige Geräte und Anstalten zum Löschen und Retten in Brandfällen zu beschaffen.“ Außerdem legte er in §3 fest, dass die an einzelnen Orten bestehenden freiwilligen (Turner)Feuerwehren „in die Gemeindefeuerwehr einzuordnen“ seien.

 

1883 Gutendorf trat gemeinsam mit Berka (heute Bad Berka) und den umliegenden Orten in den Thüringer Feuerwehrverband ein. Dieser Verband war 1868 gegründet worden. Er bemühte sich um die Vereinheitlichung der vielen Feuerlösch- und Spritzenordnungen, die in den Fürstentümern des zersplitterten Thüringen existierten, um die Schulung der Feuerwehrleute, ihre finanzielle Absicherung im Schadensfall und die Verbesserung der Löschtechnik.
 Im „1. Statistischen Bericht des Thüringer Feuerwehr-Verbandes aus dem Jahre 1900“ wird 1883 als Gründungsjahr für die Gutendorfer Feuerwehr angegeben. Ein organisiertes Löschwesen muss aber schon weit vorher existiert haben. Schriftstücke belegen, dass bereits 1876 eine Spritze und weitere Geräte zur Bekämpfung von Feuern im Ort vorhanden waren. 1883 wurde eine neue, vierrädrige Feuerlösch-Spritze mit Pump- und Saugwerk der Firma H. Sorge aus Vieselbach gekauft, da die vorhandene Spritze nicht den Vorgaben des Großherzoges entsprach. Die alte Spritze wurde einige Jahre später verkauft.

Als Soll-Stärke wurden 33 Feuerwehrmänner festgelegt (1 Oberfeuermann, 1 Zugführer, 6 Feuermänner, 12 Spritzenmänner und 13 Hilfsmänner). Wie die meisten Feuerwehren zu dieser Zeit, handelte es sich auch bei der Feuerwehr Gutendorf um eine Pflichtfeuerwehr. Die Kameraden erhielten einen Sold von ca. 10 Pfennig pro Stunde.

1900-1945

Im Jahr 1900 hat die Feuerwehr Gutendorf laut statistischer Erhebung des Thüringer Landesfeuerwehrverbands 22 Mitglieder (1 Oberfeuermann, 1 Zugführer, 6 Feuermänner, 8 Spritzenmänner und 6 Hilfsmänner). Als Technik stand der Feuerwehr eine 4-rädrige Spritze mit Saugwerk, 2 zweiholmige Steigerleitern, 1 Anstelleiter und 1 Stützleiter zur Verfügung.

Der Bau eines Steigerturms wurde mehrfach abgelehnt, da ein solcher in Tiefengruben vorhanden war und von den Gutendorfer Kameraden zum üben genutzt werden sollte.

Am 31.12.1936 wird entschieden, dass in Gutendorf eine Freiwillige Feuerwehr aufzustellen ist. Ortsbrandmeister wurde der bisherige Oberfeuermann der Pflichtfeuerwehr Albert Zipprodt. Bis Ende des 2. Weltkrieges steigt die Einwohnerzahl aufgrund vieler Ostvertriebener kurzzeitig auf ca. 500 an. Diese Einwohnerzahl sinkt in den kommenden Jahren wieder stetig. 1945 scheidet Albert Zipprodt aus Altersgründen aus dem Feuerwehrdienst aus. Er war 41 Jahre im Dienst der Feuerwehr Gutendorf und davon mindestens 26 Jahre an der Spitze der Wehr. Sein Nachfolger wird Otto Albrecht (Wehrleiter).

Die Freiwillige Feuerwehr Gutendorf in der DDR

1950 beginnen die ersten Planungen für den Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses. Ab 1951 gibt es Aufzeichnungen von Brandschutzposten. Diese Brandschutzposten, hatten die Aufgabe Brände in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr zu erkennen. Diese Brandwachen wurden auf dem Kirchturm abgehalten. Auch die sog. Vorspannverpflichtungen mittels Pferden oder Zugmaschinen sind erstmals aus diesem Jahr nachweisbar. 1956 übernimmt Hans Seyfahrth das Amt des Wehrleiters, Walther Zitzmann wird sein Stellvertreter.

Im Jahr 1957 wurden Mängel an der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr festgestellt. Daraufhin wurde das Amt des Wehrleiters an Manfred Fischer übertragen, welcher die Wehr übernahm und gemeinsam mit seinem Stellvertreter Walther Zitzmann eine erneute Wandlung in eine Pflichtfeuerwehr verhindern konnte. Sie konnten neue Mitglieder werben und motivieren, sowie für den Neubau des Gerätehauses und die Anschaffung eines Tragkraftspritzenanhängers samt TS 8/8 sorgen. Die Feuerwehr bestand damals aus 14 Angehörigen, welche in eine feste Mannschaft eingeteilt war.  Mit der neuen Technik wurde auch am Kreisausscheid teilgenommen und mit einem 3. Platz ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Mit diesem Ergebnis waren die Gutendorfer die beste Feuerwehr im Wirkungsbereich Bad Berka. Ab 1958 gab es eine Brandschutzgruppe in Gutendorf, ein Jahr später holte diese sogar den 1. Platz und damit den Wanderpokal der deutschen Versicherungsgesellschaften.

1971 übernimmt Stellvertreter Walther Zitzmann für ein Jahr das Amt des Wehrleiters, Stellv. für vorbeugenden Brandschutz wird Hermann Wurmstich, Stellvertreter für Aus- und Fortbildung Siegfried Schmidt und Gerätewart wird der bisherige Wehrleiter Manfred Fischer.

1972 übernimmt Otto Krausel den Wehrleiterposten. Es wird zu dieser Zeit jeden 2. Mittwoch Ausbildung gemacht.

1976 wird Frank Becher Wehrleiter in Gutendorf. Dieser wird 1978 zur Armee deligiert, sodass es keinen Wehrleiter mehr gab. In einer Versammlung wurde Thomas Bührdel als Wehrleiter, Günther Apel als Stellv. für Aus- und Fortbildung , Hermann Wurmstich als Stellv. vorb. Brandschutz und  Manfred Fischer als Gerätewart bestimmt. Bereits ein Jahr später kam es wieder zum Wechsel der Wehrführung. Wehrleiter wurde nun Reiner Lorbeer. Dieser wurde allerdings im Mai 1981 seines Amtes enthoben und Ronald Jahn übernahm den Wehrleiterposten. Dieser brachte zunächst Ruhe in die Feuerwehr und führte einen Ausbildungsplan ein. 1984 wurde Klaus Weps Stellv. Wehrleiter. 1988 wird Klaus Weps dann selbst Wehrleiter. 1989 siegten die Gutendorfer sensationell beim Wirkungsbereichsausscheid.

Nach der Wende

Zur Wende bestand die Wehrführung aus Wehrleiter Klaus Weps, Stellv. war sein Bruder Horst Weps und Techniker war Manfred Wurmstich. 

Am 23.02.1995 wird Manfred Zimmer (geb. Wurmstich) zum Ortsbrandmeister gewählt. Sein Stellvertreter wird Gerhard Wurmstich. In diesem Jahr wird mit dem Bau des heutigen Gerätehauses begonnen und 2 Atemschutzgeräte sowie 4 Atemschutzmasken angeschafft. Die Wehr bestand zu dieser Zeit aus 19 Einsatzkräften. 7 Kameraden besuchten in diesem Jahr den Ergänzungslehrgang.

1996 besuchten ebenfalls 7 Einsatzkräfte aus Gutendorf die Lehrgänge Sprechfunk und Atemschutzgeräteträger. Das heutige Gerätehaus wurde übergeben und ein gebrauchter Robur LO 1801 wurde gekauft.

Im Jahr 2001 beginnen 4 Jugendliche aus Gutendorf bei der Jugendfeuerwehr im benachbarten Hayn, da es in Gutendorf keine Jugendfeuerwehr gibt. 2003 beenden die 4 ihre Mitgliedschaft in Hayn wieder, da es zu Unstimmigkeiten gekommen ist. 2004 werden die Pressluftatmer außer Dienst gestellt.

Immer weiter sinkendes Interesse der Mitglieder lässt es immer ruhiger um die Feuerwehr werden. Im Jahr 2008 kommt es dann zur Entscheidung, in die Stadt Bad Berka eingemeindet zu werden. Für die Feuerwehr gab es zu diesem Zeitpunkt 2 Möglichkeiten:

1. Auflösung der Feuerwehr

2. komplette Neu-Strukturierung.

 

Neustart ab 2008

9 Erwachsene und ein Jugendlicher fanden sich, um die Tradition der Feuerwehr Gutendorf weiter leben zu lassen.  Es wurde vereinbart, dass alle bisherigen Mitglieder (5 der 10) als Auffrischung am Grundlehrgang der neuen Kameraden teilnehmen. Dieser Sonder-Grundlehrgang wird nur für die Gutendorfer organisiert und startet erst im November 2009. 2010 bestehen alle den Grundlehrgang und es werden weitere Lehrgänge besucht. Eine eigene Wehrführung besitzt die Feuerwehr Gutendorf seit 01.12.2008 nicht mehr. Als Löschgruppe der Feuerwehr Bad Berka übernimmt dessen Führung auch die Führung der Gutendorfer Wehr. Auch Ausbildung wird ausschließlich bei der Feuerwehr Bad Berka gemacht. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Einsatzkräfte kurzfristig auf 12 aktive an. Auch einige Jugendliche wirkten in der Jugendfeuerwehr Bad Berka mit. Nachdem 2011 Innenminister Jörg Geibert einen Fördermittelbescheid für ein neues Einsatzfahrzeug übergeben hat, konnte Anfang 2012 ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) in Dienst gestellt werden. Der Robur wurde bereits 2009 wegen gravierender technischer Mängel außer Dienst gestellt und übergangsweise ein Mannschaftstransportwagen der Feuerwehr Bad Berka genutzt.

2013 kam es dann durch viele verschiedene Umstände zu einem kurzfristigen Personalminimum von 6 Einsatzkräften. Durch ständige Mitgliederwerbung konnte diese Zahl bis Mitte 2014 wieder auf 14 aktive korrigiert werden. Mit Beginn des Jahres 2014 gab es auch erstmals seit vielen Jahren wieder einen eigenen Ausbildungsplan. Auch Ausbildungstermine in Bad Berka wurden weiterhin wahrgenommen.

Im Januar 2015 wird Kamerad Florian Zimmer als komissarischer Wehrführer der Feuerwehr Gutendorf eingesetzt und die Feuerwehr Gutendorf somit wieder eigenständig. Im Februar 2015 fangen 2 weitere Neulinge mit ihrem Feuerwehrdienst in Gutendorf an. Im Juni folgten 2 bereits ausgebildete Kameraden und traten in die Feuerwehr Gutendorf ein. 18 Aktive waren es somit im Jahr 2015. Anfang 2016 verlassen gleich 4 Kameraden die Feuerwehr aus verschiedenen Gründen. Im März wird der bisherige kommissarisch eingesetzte Wehrführer Florian Zimmer durch eine Wahl für 5 Jahre in seinem Amt bestätigt. Im Januar 2017 beginnt eine Kameradin in der Feuerwehr Gutendorf-ein anderer Kamerad hört im Gegenzug aus beruflichen Gründen auf.

2018 sinkt die Zahl der Einsatzkräfte in Gutendorf durch Wohnortwechsel auf 10 Kameraden.

Im März 2019 wird der MTW wieder nach Gutendorf umgesetzt und Sarah Zimmer kommissarisch zur Stellv. Wehrführerin ernannt. Im Herbst 2019 steigt die Anzahl der Einsatzkräfte wieder auf 11 an.

Im Dezember 2019 wird ein neuer MTW des Kreises Weimarer Land bei der Feuerwehr Gutendorf stationiert. Der bisherige MTW wurde zur Feuerwehr Tannroda umgesetzt.

2020 wird die Feuerwehr Gutendorf zu mehreren Bränden alarmiert. Ein Großbrand in Neusaalborn und ein Großbrand an der Sophienenheilstätte München machten den Anfang. Ein Wohnungsbrand in Bad Berka folgte in der Nacht zum 01. Mai. Die Zahl der Einsatzkräfte steigt wieder auf 12.